Singen und Musizieren haben in der Krippe einen großen Stellenwert. Einfacher kann Sprachförderung nicht sein: Sprache ist Rhythmus, Sprache ist Melodie, und schon die jüngsten Babys können im Takt von Musik mitschaukeln. Wenn die Kinder älter werden, singen und tanzen sie oft fröhlich mit. Der Sprechrhythmus (Tempo, Pausen, Betonung, Melodie) ist für den Spracherwerb essenziell und wird durch Kinderreime, Kniereiter und Kinderlieder auf spielerische Weise transportiert und immer wieder geübt.

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Beim gemeinsamen Singen und Musizieren wird darüber hinaus die Konzentration geschult: Wie war nochmal der Text? Wann ist die Rassel an der Reihe und wann halte ich sie still? So lernen Kinder, aufeinander zu hören, gemeinsam zu agieren und erleben sich als Gruppe. Musik hat also auch immer einen sozialen Aspekt.

Gründe genug also, in der Betreuungseinrichtung täglich zu singen, gemeinsam Reime zu sprechen und Musik zu machen. Bestimmt haben Sie bereits ein großes Repertoire an einfachen Liedern und Sprechversen, die Sie im Morgenkreis, vor dem Essen oder beim Wickeln mit den Kindern singen, wünschen sich aber vielleicht neue Anregungen, die Sie sofort in der Praxis umsetzen können.

In ihrer Arbeit als Kinderliedermacherin begegnet Autorin Kati Breuer immer wieder dem Wunsch von pädagogischen Fachkräften nach krippentauglichen Texten zu bekannten Liedern. Deren Vorteil liegt auf der Hand: Statt sich ein Lied komplett neu erarbeiten zu müssen, kann man sich hierbei auf den Text konzentrieren, denn die Melodie kennt man bereits. Auf diese Weise geht es viel schneller, neue Lieder zu lernen, in den Arbeitsalltag zu integrieren und das eigene Repertoire zu erweitern.

In ihrem Kartenset Wir hüpfen & springen, wir tanzen & singen finden sich 33 neue Texte zu bekannten Melodien und Klassikern, die sich inhaltlich am Tagesablauf in einer Betreuungseinrichtung orientieren: Lieder für den Morgenkreis sind ebenso dabei wie Lieder über das Spielen und Toben, die Essenszeit oder den Mittagsschlaf. Für euch als pädagogische Fachkraft kann die ausgewählte Karte als Gedächtnisstütze dienen, die ihr vor euch auf den Boden legt und den Text ablesen könnt. Wir möchten euch dennoch ans Herz legen, die Texte auswendig zu lernen und die Karten eher als Spickzettel für den Notfall zu betrachten. Ihr könnt viel besser mit eurer Gruppe interagieren, wenn ihr nicht ständig auf den Text schauen müsst. Macht es euch ruhig einfacher, indem ihr zunächst nur einige wenige Karten zur Auswahl in die Gruppe gebt, diese Texte aber bereits auswendig singen könnt. Scheut euch nicht, Lieder anders umzusetzen, Texte zu kürzen, zu erweitern oder zu verändern, sodass sie zur ganz individuellen Gruppensituation passen.