Das Funktionsraumprinzip, auch Fachraumprinzip genannt, ist vielen aus dem Schulkontext geläufig und wird in der Klax-Pädagogik auf den Kindergarten übertragen. Dies erfolgt aus der Überzeugung, dass Kindergärten und Schulen sich von den mit Tischen und Stühlen zugestellten Räumen trennen müssen, um den Kindern Platz für Entdeckungen, Spiele und Kreativität zu geben. Räume brauchen eine Funktion.

In manchen findet man Sitzplätze, in anderen viel freie Fläche zum Bewegen oder Spielen. Es kann sein, dass es nicht immer die Möglichkeit gibt, für jede Funktion einen eigenen Raum einrichten zu können. In solchen Fällen muss man auf Ecken und Zonen zurückgreifen. Dabei muss darauf geachtet werden, welche Funktionen sich kombinieren lassen und welche man am besten getrennt hält. Es ist z. B. nicht sinnvoll, das Atelier mit dem Bewegungsraum zu kombinieren oder im Themenraum Universum eine Bauecke einzurichten. Eine sinnvolle Raumnutzung ist nur möglich, wenn sich die einzelnen Funktionen nicht behindern. Das Spiel mit Bausteinen ufert schnell aus und nimmt dabei viel Platz ein. Die Kinder, die im Universum mit Strom experimentieren oder mathematische Aufgaben bearbeiten wollen, können dadurch abgelenkt oder gestört werden.

Der Raum der bis 1-jährigen Kinder

Der Raum ist vorrangig für Aktivitäten auf dem Fußboden ausgestaltet. Auf dem Boden ist ein Teppich ausgelegt. Nur dort, wo gegessen wird und wo die Materialwanne steht, wurde Linoleum verlegt.

Der Raum der bis 1-jährigen Kinder
  • Es gibt einen großzügigen Kuschelbereich mit einer großen Matte, Kissen und Kuscheltieren.
  • Der Raum ist mit sehr flachen Regalen (ein Fach hoch, drei Fächer nebeneinander) zoniert, auf die Griffstangen aufgesetzt wurden, an denen die Kinder sich hochziehen oder entlanglaufen können.
  • An einer Wand gibt es einen großen Spiegel.
  • In einem Bereich des Raumes steht die Materialwanne.
  • Schatzkörbe sind im Raum verteilt. In der Mitte das Raumes gibt es ein flaches Kletterpodest. Der Raum hat einen direkten Zugang zum Wasch- und Wickelbereich. Ein großer, runder Teppich wird für den Morgen- und Abschlusskreis genutzt. Im oberen Wandbereich ist das kleine Erzieherregal angebracht, auf dem das Morgenkreiskörbchen bereitsteht und vorbereitete Lerntabletts auf ihren Einsatz warten.

Der Raum der 1- bis 2-jährigen Kinder

Die 1- bis 2-Jährigen verfügen über zwei Räume: einen Raum zum Spielen und einen Raum, der zum Schlafen, zum Turnen und zum heuristischen Spiel genutzt wird.

Der Raum der 1- bis 2-jährigen Kinder
  • Der Spielraum ist mit einer Kuschelecke, in der auch die Bilderbücher an der Wand in einem flachen Präsentationsregal angeboten werden, einem Rundpodest, einem großen Spiegel und einer großen Materialwanne ausgestattet. Eine Wand ist mit einer Spielwand verkleidet.
  • An einer anderen Wand stehen flache, schmale Tische mit kleinen Stühlen, daneben ein flaches Regal. In diesem Bereich werden den Kindern, Lerntabletts angeboten.
  • Ein weiteres Regal, in dem Spielmaterial angeboten wird, hat oben einen Rand, in den Sandwannen eingepasst sind. In diesen flachen Plastikwannen, die mit Sand gefüllt sind, findet mit Stöckchen, Steinen und Tannenzapfen das symbolische Spiel statt.
  • Ein großer, runder Teppich wird für den Morgen- und Abschlusskreis genutzt.
  • Im oberen Wandbereich ist das kleine Erzieherregal angebracht, auf dem das Morgenkreiskörbchen bereitsteht und vorbereitete Lerntabletts auf ihren Einsatz warten.
  • Der zweite Raum ist leer. Eine große Matte liegt auf dem Boden, an der Wand hängt das heuristische Material in großen Beuteln. Zum Turnen gibt es das Piklerdreieck und ein Boot. Schlafmatten und Bettzeug werden in großen Mattenwagen auf dem Flur gelagert.

Der Raum der 2- bis 3-jährigen Kinder

Die 2- bis 3-Jährigen verfügen über zwei Räume: einen Raum zum Spielen und einen Raum, der zum Schlafen, Turnen und zum heuristischen Spiel genutzt wird.

Der Raum der 2- bis 3-jährigen Kinder
  • Im Spielraum befindet sich ein großes Baupodest, welches von einem Regal abgegrenzt wird. Zwischen Baupodest und Wand befinden sich große Kisten, in denen neben Bausteinen allerlei Alltagsmaterial zum Bauen bereitsteht. Im Regal stehen Fahrzeuge, Tiere und Kästen mit Baumaterialien.
  • Es gibt eine kleine Puppenecke mit Platz zum Wickeln und Füttern der Puppen. Eine Kuschelecke mit Bilderbüchern lädt zum Verweilen ein.
  • Der große, runde Teppich wird für Morgen- und Abschlusskreis genutzt.
  • Im oberen Wandbereich ist das kleine Erzieherregal angebracht, auf dem das Morgenkreiskörbchen bereitsteht und vorbereitete Lerntabletts auf ihren Einsatz warten.
  • Der zweite Raum ist leer. Am Boden befindet sich die große Matte. Schlafmatten und Bettzeug werden im großen Mattenwagen auf dem Flur oder an der Wand im Raum gelagert. An der Wand hängt ein Regal mit Material für Bewegungsspiele und Turnübungen.

Das Krippenatelier

Das Krippenatelier
  • Das Krippenatelier verfügt über einen Wasseranschluss, der Boden ist mit Linoleum belegt. Eine Wand ist mindestens bis zur Höhe von 1,50 m mit Holz verkleidet. An dieser Wand werden große Blätter befestigt, auf denen die Kinder malen können.
  • Es gibt einen Eimer, in dem lange Pinsel auf den Einsatz warten.
  • Ein Regal ist vorhanden, in dem Farben und Schwämme, Eimer, Becher und andere Malutensilien übersichtlich bereitstehen.
  • Wird das Atelier vorrangig von sehr jungen Kindern genutzt, empfiehlt es sich, die Materialien auf einem im Erwachsenenbereich angebrachten Regal aufzubewahren, und gezielt bereitzustellen.

Die Cafeteria

Die Cafeteria

In der Cafeteria nehmen die Kinder ab dem 1. Lebensjahr ihre Mahlzeiten ein. Sie ist in zwei Bereiche geteilt: einen Bereich für das Geschirr, den Abwasch und das Ausgeben der Mahlzeiten, und einen weiteren Bereich, in dem in Gruppen gegessen wird. Im Essbereich sitzen die Kinder und Pädagogen an normal hohen Tischen, wie sie von Erwachsenen üblicherweise genutzt werden, auf Tripp-Trapp-Stühlen. Das Geschirr, die Getränke, die Servietten und das in Schüsseln bereitgestellte Essen werden auf einem Wagen an den Tisch gebracht. So kann die Pädagogin bei den Kindern bleiben und muss nicht aufstehen, um irgendwelche Dinge an den Tisch zu holen – alles liegt auf dem Wagen bereit. In der Cafeteria gibt es keinen Spielbereich, der Raum dient ausschließlich dem Essen.